Erfahrungsbericht: Helga Wenzel (84)

Erfahrungsbericht ANIMO: Helga Wenzel
Ich erkrankte mit 19 Jahren an Kinderlähmung die meinen ganzen Körper in Mitleidenschaft zog. Vor allem mein rechtes Bein und mein linker Arm machen mir Probleme. Immer tut irgendwas weh. Meine Muskeln ermüden schnell und ich bin unsicher mit dem Gleichgewicht und der Koordination. Dazu kommt, dass ich lange brauche um mich von einer Anstrengung zu erholen.
Als ich vor 18 Jahren die erste Behandlung bei Herrn Bennewitz hatte, war ich erst einmal erschrocken über sein Äußeres. Aber nach der Behandlung machte sich Begeisterung breit: „Der Mann hat goldene Hände!“
Ich bekam mehre Behandlungen und als diese beendet waren stellte sich die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Frank empfahl mir die Heilgymnastik.
Mein erster Eindruck war wieder nicht so besonders: „Was machen die denn da?“
Aber ich habe trotzdem weiter an der Heilgymnastik teilgenommen und große Fortschritte gemacht. Man lernt mit wenig Kraft und gewissen Einschränkungen Dinge zu tun, die man nicht für möglich gehalten hätte.
Mein Selbstvertrauen wuchs und durch die Gruppendynamik wurde ich angespornt, noch ein bisschen weiter zu gehen, als ich es allein getan hätte. Nicht zuletzt tat es gut, wenn man für seine Anstrengungen ein anerkennendes Wort vom Trainer bekommt.
So wechselte ich von der 10er Karte auf einen Jahresvertrag und übte fleißig mit meinem Körper. Wenn man einen Vertrag hat ist das eine zusätzliche Motivation zum Training zu gehen. Es machte mir Freude andere Menschen kennen zu lernen, die auch Handicaps haben und bemüht sind, diese zu verbessern. Auch die familiäre Atmosphäre im ANIMO gefiel mir und ich fühlte mich angenommen.
Durch das regelmäßige, 3x wöchentliche, Training stieg mein Selbstbewusstsein, denn ich gab meinem Leben Struktur. Ich lernte mich besser kennen und einschätzen. Mir war es nicht peinlich, wenn ich nicht mehr von der Matte hochkam. Ich muss nicht perfekt sein. Frank ist oft hart und konsequent in seinen Forderungen, aber er motiviert mich damit und ich bin daran gewachsen. Ich kann nur jedem empfehlen der Schmerzen oder andere Probleme mit seinem Körper hat einfach mit dem Training anzufangen. Viele Menschen haben so viel Potential und machen nichts draus.
Ich hatte durch die Fehlbelastung starke Knieprobleme. Frank zeigte mir eine Übung deren Ausführung für mich am Anfang nicht mal annähernd möglich war. Aber ich blieb dran und übte bis ich es schaffte. Meine Knieschmerzen sind weg und die Übung heißt seither im ANIMO „Helga“. Man beginnt sich mit anderen Augen zu sehen, das habe ich im ANIMO gelernt. Mit meinen 80 Jahren bin ich völlig Medikamente frei. Wenn ich hier und da mal ein Zipperlein habe, bekomme ich immer gleich die passende Übung gezeigt. So lernte ich über die Jahre mein Programm zur Selbsthilfe.